Auf dem Burgberg ist die Bettasche los(e)- Einwendungen bis morgen möglich

Auf dem Burgberg (beliebtes Naherholungsgebiet zwischen Ermschwerd und Witzenhausen-Ellerberg) wird seit vielen Jahren Kalkschotter von der Fa. Speck abgebaut, d.h. es handelt sich um eine „Abbaustätte für oberflächennahe Rohstoffe“. Dieser wird seit einigen Jahren mit der Bettasche aus dem Müllheizkraftwerk vermischt, um daraus Material für Straßenbau zu gewinnen. Bislang handelte es sich um ca. 10000 t pro Jahr. Seit einiger Zeit wird aber weit mehr dort gelagert/verarbeitet, daher muss nun der Flächennutzungsplan für die entsprechende Zone ändern werden in „Sondergebiet Abbau und Recycling“.

Das Regierungspräsidium Kassel hat gemäß Bundesemissionsschutzgesetz die Genehmigung für die Umwidmung der Fläche erteilt. Die Fa Speck musste ein Gutachten einreichen, dass das Material unbedenklich sei, keine Einträge in Boden und Wasser, das passende Gutachten kam zum Resultat, dass offene Lagerung auf Burgberg kein Problem darstelle.

Das heißt: Schon jetzt werden 10000 t Bettasche pro Jahr unter freiem Himmel am Burgberg gelagert und mit Kalkschotter gemischt. In Zukunft werden sich Mengen, sowie die das Verkehrsaufkommen, um die Asche zu transportieren, erhöhen.

http://www.hna.de/lokales/witzenhausen/firma-speck-burgberg-verarbeitet-laut-einem-geologen-unbedenkliches-material-2815806.html

Die Körnung der Bettasche sei mit Kies zu vergleichen. Gefahren gingen weder von Transport, noch Lagerung, noch beim Mischvorgang aus. Es verblieben nur mineralische Rückstände und einzig der Sulfatgehalt könne ein Problem darstellen, das kontrollierbei sei. Die LAGA (Landesarbeitsgemeinschaft Abfall) untersuchte ebenfalls das Material und kam zu dem Ergebnis, dass keine nachteiligen Veränderungen für das Grundwasser bestünden, was maßgeblich für die Untersuchung sei.

Es soll ein Monitoring geben, bei dem eine Musterfläche alle 5 Jahre von einem unabhängigen Gutachter auf Kosten der FA Speck Umweltgefahren untersuchen soll.

Staubemissionen sind nicht auszuschliessen. Zwar gibt es eine Auflage die Materialien feucht zu halten, aber es fehlt eine Kontrolle dessen. Messungen zur Belastung durch den Staub gebe es nicht und seien im Gesetz nicht festgeschrieben.

Generell bestehen Auflagen, doch es ist unklar, wer die Einhaltung dieser konsequent kontrollieren kann und wird.

Das ist die Grundsitiation, zu eurer Kenntnisnahme. Viele Fragen sind noch offen. Wenn ihr Bedenken habt, was die offene Lagerung und Verarbeitung von Müllverbrennungsrückständen anbelangt,
könnt ihr dies noch bis morgen, Freitag, kundtun.

Im Transition Laden liegen vorgefertigte Einwendungen, die ihr nach Belieben persönlich ergänzen könnt.
Diese Einwendungen müssen unterschrieben bis spätestens Freitag im Rathaus abgegeben werden.


Leserbrief aus der HNA

Tatsachen geschaffen

Zur Planänderung “Sondergebiet Burgberg II”

Auf dem Burgberg in Witzenhausen soll die bestehende Anlage zum Brechen und Klassieren von natürlichem und künstlichen Gestein zu einer Anlage zur sonstigen Behandlung von nicht-gefährlichen Abfällen umgewandelt werden. Für diese Änderung müssen B-Plan und Flächennutzungsplan angepasst werden. 10000 Tonnen pro Jahr (t/a) Aschen aus der Müllverbrennung aus dem Gelstertal werden bereits seit 2008 auf dem Burgberg behandet um im Straßenbau Verwendung zu finden.

Konkrete, verbindliche Aussagen, ob Bettasche oder Kesselasche sucht man vergebens in den Unterlagen. Beigefügt ist eine Analyse der groben Bettasche, unbedenklich für eine Zulassung zum Schutz des Grundwassers. Anders dagegen bei der Kesselsasche, die nicht grob, sondern fein ist, die vorherrschend in den Unterlagen genannt ist. Sie ist belastet mit Schwermetallen. Chrom IV z. B. überstieg laut Analyse vom 6. März 2009 den Grenzwert zur Ablagerung auf einer Deponie II wie Weidenhausen. Der Burgberg ist aber keine Deponie, sondern muss nach Beendigung des Anlagenbetriebes wieder in landwirtschaftliche Nutzfläche zurückgeführt werden. Gleichzeitig mit der B-Planänderung wird eine Erhöhung auf Verarbeitung von 18000t/a Aschen beantragt.

Wieviel LKW die 18000 t auf den Burgberg bringen, ist den Unterlagen nicht zu entnehmen.

Warum wird seit Jahren auf dem Burgberg Asche aus der Müllverbrennung bearbeitet, ohne dass vorher B-Plan und Flächennutzungsplan geändert wurden? Es scheint mir wie im Gelstertal zu sein: Erst werden Tatsachen geschaffen, um anschließend dem Gesetz zu entsprechen.

(……)

Barbara Schröter

Witzenhausen/Roßhaupten

(ehemalige Vorsitzende des Vereins Gesundes Gelstertal, dass sich gegen den Bau eines Müllheizkraftwerkes eingsetzt hatte)