Vertragsunterzeichnung für den Mehrgenerationengarten

Letzte Woche wurde im Tagungsraum des AWO-Seniorenheimes am Frauenmarkt der Kuratoriumsvertrag für den zukünftigen Mehrgenerationengarten zwischen AWO und Transition Town unterzeichnet.

Die AWO baut derzeit am Johannisberg ein modernes Seniorenwohnheim. Auf dem Gelände befand sich vorher unter anderem ein Gemeinschaftsgarten. Der Vertragunterzeichnung gingen fast 2 Jahre lange Verhandlungen und zahlreiche Planungstreffen voraus. Ein Kuratorium bestehend aus 6 TeilnehmerInnen der beiden Vereine wird in Zukunft über alle Belange des Mehrgenerationengartens entscheiden.

Silvia Hable (Mitglied im Kuratorium) zeigte sich erleichtert über den Vertragsabschluss: „Zuerst hatten wir Angst, also wir vom Verkauf unserer Gemeinschaftsgartenfläche an die AWO hörten. Wir dachten, alles wird überbaut und wir verlieren unseren Garten und Treffpunkt. Doch nachdem der Kontakt zur AWO hergestellt war, waren wir immer wieder über die Offenheit und die Motivation, begeistert.“

Der Garten wird als Teilprojekt der unvergessbaren Stadt fungieren und als Umweltbildungs- und Begegnungsstätte zwischen den Generationen und BürgerInnen Witzenhausens dienen. Parzellenflächen sollen ab nächsten Frühling an alle Interessierte verteilt werden, auch wird eine öffentlich zugängliche Spiel-und Erholungsfläche entstehen. Die Kooperation zwischen einem Seniorenheim und einer Umweltgruppe ist in dieser Art in ganz Deutschland einzigartig, da der Garten weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich bleibt und die AWO über ihren normalen Betrieb hinaus sowohl Nachbarschaftsarbeit leisten wird, als auch den BewohnerInnen des Heimes eine ganz andere Art des „Mit-dabei-seins“ vermitteln kann. Der Biodiversität, sowie alten Obstsorten wurde in der Planung viel Platz eingeräumt. Die zukünftigen NutzerInnen des Gartens müssen sich ihrerseits mit dem Thema Demenz und Barrierefreiheit auseinandersetzen, welche in „klassischen“ Gemeinschaftsgärten eher eine untergeordnete Rolle spielen.

Transition Town wurde schon von mehrere Stellen, u.a. der Hessischen Naturschutzakademie eingeladen, über das Projekt zu berichten, da es andere zum Nachahmen anregen könnte.