Kartoffelfest – Freitag, 25. Okt ab 16 Uhr

Oktober ist der Monat der Kartoffel ob Pommes, Bratkartoffeln, Chips, Kroketten, Kartoffelbrei oder sogar Ethanol die Kartoffeln sind eines der Hauptelemente der traditionellen deutschen und mitteleuropäischen Küche.  Auch wenn sie in unserer Kultur so weit verbreitet ist und die Deutschen im Ausland sogar den Spitznamen „Kartoffeln“ tragen, liegt ihr Ursprung doch weit von Europa entfernt. Mit der Entdeckung Amerikas, haben die Kolonialherren eine riesige Agrarvielfalt vorgefunden, die von den ansässigen Kulturen über viele Jahrhunderte hinweg kultiviert worden war. „Das grüne Gold der Inkas“ wurde wahrscheinlich von Seglern, die von den Anden nach Spanien zurückkehrten, zusammen mit Silber und Mais nach Europa gebracht.
 
In Europa war die Knolle das wichtigste neue Nahrungsmittel im 19. Jahrhundert.
1845 war bereits ein Drittel des Agrarlandes von Irland mit Kartoffeln bepflanzt. Die Kartoffel als billiger Nahrungs- und Kalorienlieferant, die sich auch gut lagern ließ, trug zu einer Bevölkerungsexplosion bei, die sowohl für stetigen Arbeitskräftenachschub in die expandierenden Fabriken sorgte, als auch Schwierigkeiten mit sich brachte. 
Die Verbreitung der Kartoffelmonokultur führte zusammen mit der geringen genetischen Vielfalt der Kulturen, einer zunehmenden Privatisierung von Land und einer Export und Marktorientierten Landwirtschaftsproduktion zu einer der größten Hungerkrisen aller Zeiten in Europa. Der „große irische Hunger“, ausgelöst von dem Pilz Phytophthora infestans, der sich in den Monokulturen schnell ausbreiten konnte, ließ über 1 Million Menschen bis zum Jahre 1852verhungern, und führte zu einer der größten Auswanderungswellen nach Nordamerika.
 
Aus der Vergangenheit der Erdäpfel zu lernen, bedeutet auf eine höhere Sortenvielfalt zu setzen, sowie andere Kriterien als eine bloße Markt- und Exportorientierung bei der Auswahl der Kulturpflanzen zu berücksichtigen.
 
Das Thema „Biodiversität“ möchte Transition Town daher auch in den „Kartoffelherbst“ der Stadt tragen und beteiligt sich am 25. Oktober zusammen mit dem Weltladen e.V. in dessen Rahmen mit folgenden Veranstaltungen: 
 

Ab 16 Uhr Transition Haus: Spiele rund um die Knolle
18 Uhr Transition Haus: Mitbring-Vielfalt-Buffet. Alle sind eingeladen ihre speziellen  Kartoffelzubereitungen zum Buffet beizusteuern. Sorten- und  Rezeptvielfalt herzlich willkommen!
19 Uhr Weltladen: Film „Das grüne Gold der Inkas – Kartoffeln zwischen Sortenvielfalt und Monokultur“
20 Uhr Transition Haus: Diskussionabend: „Der große irische Hunger“ – Und was können wir daraus in Witzenhausen 2013 lernen?