Leider war von der Baufirma während der Bauarbeiten der ursprüngliche Mutterboden vollständig abgetragen worden. Um optimale Wachstumsbedingung für die Pflanzen zu schaffen, musste also zunächst flächendeckend Kompost ausgebracht werden. Auch wegen der verspäteten Übergabe der Schlüssel zum Garten durch die AWO verzögerte sich die Gartenarbeit im Frühjahr um Einiges.
Anfang Mai schließlich wurden endlich Tomaten, Kartoffeln, Tobinambur und Mangold ausgepflanzt und Bohnen und Pastinaken eingesät. Später kamen Kohl und Kürbisse hinzu. Der Sommer kam und auf den einstigen grauen Flächen begannen die Pflanzen auszutreiben: Gemüse, Salat, Gewürzkräuter, darunter Thymian, Borretsch, Calendula und Amaranth. Im Frühsommer zog ein Blütenparadies zahlreiche Wildbienen und Schmetterlinge an. Und alle angepflanzten Bäume und Sträucher lieferten bald essbare Früchte. Im September wurde Buchweizen eingesät. Später legten die Gärtner/innen an derselben Stelle einen Komposthaufen an. Dabei wurde der Trester, der vom Apfelpressen auf dem Marktplatz übrig geblieben war, verkompostiert. Vermischt mit nährstoffreichem Substrat soll er im nächsten Jahr als Grundlage für das geplante dreiteilige Hochbeet dienen.
Nun ist es Herbst geworden und Zeit, erste Bilanz zu ziehen: Das gemeinschaftliche Arbeiten kam etwas zu kurz, sind sich die Gartenaktivisten einig, denn nicht immer waren alle am Freitagstermin vor Ort. Die Heimbewohner, die eigentlich mit einbezogen werden sollten, reagierten unterschiedlich auf den neuen Garten. Es wuchere noch zuviel Unkraut, findet eine rüstige Seniorin, aber sie gehe jeden Tag ihre Runde im Garten, um zu sehen, ob sich etwas verändert hat. Im nächsten Jahr sind sie eingeladen, sich aktiv zu beteiligen. Ein Hochbeet soll den Senioren den Zugang erleichtern. Geplant ist auch eine Kräuterspirale, für die es bisher an Steinen in geeigneter Größe fehlte sowie der Bau eines Kinderspielplatzes mit Kletterbäumen. So wird der Garten, in dem sich mehrere Generationen begegnen, Schritt für Schritt ausgebaut. Im nächsten Frühjahr geht das Projekt weiter. Noch sind einzelne Parzellen zu vergeben.
Wer sich einbringen möchte, melde sich bei Farid Melko, TT Witzenhausen, Brückenstr. 20. T. 6170347.
Susanne Aigner